Novo Brdo – Ein neues Unesco-Weltkulturerbe für Kosovo?

Novo Brdo (alb. Novobërdho bzw. Novoberdë) ist eine Stadt und Festung gleichen Namens im Bezirk Gjilan im Osten von Kosovo. Ihre Geschichte erzählt von vielen Herren, reichen Schätzen aus den Bergen und Minen ihrer Umgebung. Doch weder ihre strategisch günstige Lage direkt auf einem Vulkankrater, noch ihr Reichtum konnten die einst mächtige Stadt vor dem Untergang bewahren ...
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Geschichte von Novo Brdo

In lateinischen Dokumenten als Novus Mons, Nova Monte in einigen Dokumenten der Republik Ragusa und in sächsischen Bergbauunterlagen als Nyeuberghe bezeichnet, wurde Novo Brdo bereits 1326 in historischen Dokumenten erwähnt. Die Geschichte der Stadt ist untrennbar mit den nahe gelegenen Minenkomplexen verbunden, wo über Jahrhunderte verschiedene Edelmetalle, vor allem Silber, abgebaut wurden.

Novo Brdo war damals eine Metropole mit einer riesigen mittelalterlichen Festung, die auf dem Gipfel eines erloschenen Vulkans errichtet wurde und deren Überreste heute besichtigt werden können. Um die Festung herum erstrecken sich außerdem die historischen Wohnviertel.

Die Stadt Novo Brdo erlebte bereits viele Herrscher. Heute weht die kosovarische Flagge über den Zinnen der Festung.

In der Außenmauer der Festung ist ein großes, in den Stein gehauenes Kreuz zu sehen. Man nahm an, dass die Burg oder Festung aus der Zeit des byzantinischen Reiches stammt.

Am ersten Juni 1455 wurde Novo Brdo zum zweiten Mal vom Osmanischen Reich belagert. Der letzte Despot in der Festung war Lekë Shpani (Alessio Span), Sohn von Pjeter Spani aus dem Fürstentum Drishti (Drivast) in Albanien.

Die Legende besagt, als Novo Brdo eine Stadt mit 40 Tausend Einwohnern war, war London noch ein Dorf.

Anreise nach Novo Brdo

Novo Brdo bildet ein geographisches Dreieck mit Prishtina und Gjilan. Es ist in 57 Minuten (41,7 km) von Prishtina über die M25-2 und die R123 und in 39 Minuten (31,8 km) von Gjilan über die M25-2 und die R123 zu erreichen.

Taxis von Prishtina und Gjilan kosten 20-25 Euro für die Hinfahrt und 40-45 Euro für die Rückfahrt.

In Novo Brdo gibt es keine öffentlichen Verkehrsmittel, nur Taxis und Touren.

Du kannst die Anlage erreichen, indem du den gewundenen Pfad auf der Rückseite entlang fährst oder am Fuße des Hügels parkst und zu Fuß hinaufgehst.

Renovation von Novo Brdo durch die UNESCO/UNMIK

Die Europäische Union hat sich mit der UNESCO in einem gemeinsamen Projekt zusammengetan, das darauf abzielt, die Burg Novobërdë /Novo Brdo durch Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen wiederzubeleben und das kulturelle Erbe der Gemeinde durch sozioökonomische Entwicklungsinitiativen zu verwalten und aufzuwerten.

Offizieles Video der EU zum Restaurationsprojekt von Novo Brdo

Die Europäische Union finanzierte und entwickelte gemeinsam mit UNESCO/UNMIK das Projekt "Revitalisierung der Festung Novobërdë/Novo Brdo" im Rahmen der EU-Dachmission "Balanced Regional Development".

Novo Brdo - Restaurierung der Festung
Novo Brdo während der Restaurierung. Arben Llapashtica, CC BY-SA 4.0

Die erhofften Ergebnisse des Unesco-Revitalisierungs-Projektes von Novo Brdo sind: 

  • Die Erhaltung und Wiederbelebung von Kulturgütern und archäologischen Untersuchungen in Novo Brdo, die wichtige Erkenntnisse über den mittelalterlichen Balkan liefern.
  • Eine nachhaltige lokale Entwicklung durch die strategische Verwaltung von Kulturgütern, die zu verbessertem Tourismus und besseren sozioökonomischen Bedingungen in Novo Brdo führen.
  • Ein öffentliches (regionales/globales) und pädagogisches (lokales) Bewusstsein für den Wert der Erhaltung des kulturellen Erbes von Novo Brdo.
Offizielles Unesco Video der Restaurierungsarbeiten in Novobërdë/Novo Brdo

Sehenswürdigkeiten von Novo Brdo

Seit Beginn der Ausgrabungen im Jahr 2014 wird immer deutlicher, warum die Festung Novo Brdo zum vierten UNESCO-Weltkulturerbe des Kosovo werden soll.

Festung, Ober- und Unterstadt

Es gibt zwei deutliche Mauerringe, die die Ober- und Unterstadt markieren.

Beeindruckende Bilder von der renovierten Festung von Novo Brdo

Innerhalb der Mauern der Oberstadt kannst du verschiedene Bauwerke besichtigen, die bei den Ausgrabungen freigelegt wurden, darunter

  • ein Hammam
  • eine Kirche (die Osmanen nutzten sie als Lagerraum)
  • zwei Wasserreservoirs
  • einen Ofen, zum Schmelzen von Metallen,
  • und sechs Verteidigungstürme (einer besitzt eine Treppe nach oben, von der aus man einen atemberaubenden Blick über die Landschaft hat).

Osman-Effendi-Moschee

Am Fuße der Festung befindet sich die Osman-Effendi-Moschee aus dem 18. Jahrhundert, deren unvollständiges Steinminarett vom Hauptgebäude getrennt ist.

Das liegt daran, dass die heutige Moschee - die nach schweren Schäden im Ersten Weltkrieg wieder aufgebaut wurde - kleiner ist als das Original und das Minarett unvollendet blieb.

Kirche St. Nikolaus

In der Nähe der Moschee befinden sich die Überreste der St.-Nikolaus-Kirche, von der man annimmt, dass sie bereits im 12. Jahrhundert in Novo Brdo gebaut wurde.

Die Kirche wurde 1466 in eine Moschee umgewandelt und man kann noch immer das Fundament des Minaretts an der Kirchenmauer sehen. Sie wurde in den 1950er Jahren renoviert. 

Türkische Türbe

Auf der anderen Straßenseite befindet sich die türkische Türbe, ein Mausoleum, das während der osmanischen Herrschaft in Novo Brdo gebaut wurde.

Sächsische Marienkirche

Auf einem Hügel gegenüber der Festung kann man das Fundament der sächsischen Marienkirche sehen.

Die Sachsen wurden im 14. Jahrhundert nach Novo Brdo geholt um als Experten für den Bergbau die nahe gelegenen Minen abzubauen.

Marienkirche bzw. Kathedrale von Novo Brdo
Die Marienkirche von Novo Brdo. Arben Llapashtica, CC BY-SA 4.0

Diese sächsischen Bergarbeiter bauten vermutlich auch die Marienkirche von Novo Brdo, nachdem sie sich in der Stadt niedergelassen hatten.

Friedhöfe und verborgene Schätze

Gegenüber befindet sich ein vermutlich türkischer Friedhof, zu dem seit Jahrhunderten Grabräuber und Plünderer kommen, um nach Goldkrügen zu suchen, die während der Blütezeit der Minen hierher gebracht und vergraben worden sein sollen.

Es wird angenommen, dass es in der Nähe der Festung mehr als 900 Gräber gibt. Wenn du dich der Festung von Mejdan aus näherst, kannst du auf der linken Seite einen jüdischen Friedhof sehen.

Die Minen von Novo Brdo

Obwohl es noch keine offiziellen Führungen durch den Minenkomplex gibt, lohnt es sich, durch diesen unheimlich ruhigen Teil der Stadt zu laufen oder zu fahren.

Alter Aufzug in den Minen von Novo Brdo
Aufzug in den Minen in Novo Brdo. Fitim Bunjaku, CC BY-SA 4.0

Du kannst die Überreste der ursprünglichen Aufzüge und der Seilbahn sehen, wenn du auf deinem Weg zurück nach Bostan an der polnischen Mine (1984-89 in Betrieb) vorbeikommst.

Kleinere Kirchen

Auch die Bostan-Kirche (bekannt als Shndërrimi-Kirche oder Verklärungskirche) aus dem Jahr 1868 ist einen Besuch wert. Biege in die Straße gegenüber dem Gemeindegebäude ein. Es gibt einige einfache Fresken zu sehen.

Eine viel ältere Kirche, von der man annimmt, dass sie aus dem 6. Jahrhundert stammt, ist nur noch eine Ruine weiter oben auf der anderen Seite der Straße zur Gemeinde.

Wo kann man essen gehen?

Nach dem geschichtsträchtigen Ausflug in die Ruinen der alten Minenstadt Novo Brdo sind wir ziemlich hungrig geworden. Und du wirst das bestimmt auch. Deshalb haben wir hier eine Auswahl der besten Restaurants in der Umgebung von Novo Brdo für dich zusammengestellt.

Restaurants in Novo Brdo

Übernachten in Novo Brdo

Direkt in Novo Brdo gibt es nicht allzu viele Übernachtungsmöglichkeiten. Im Nuovo Monte und Lura Agroturizem kannst du nicht nur essen, sondern auch übernachten.

Dann gibt es noch sogenannte Vikendica (Weekendica) zu mieten, das sind kleine schicke Wochenendhütten, die im Kosovo immer beliebter werden.

DIe Villa Kalaja Novoberde bieten einen direkten Blick auf die Festung.

Als Basis um Novo Brdo und den Osten von Kosovo zu erkunden, empfehlen wir dir aber eher ein Hotel in Gjilan oder die Vali Ranch mit dem Queen Vali Palace Hotel oder das Resort Planet Gjilan (Planeti).

Quellen:

Titelbild: Arben Llapashtica ©, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons

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